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AUCH IM JAHR 2026 WIRD NORMCORE WEITERHIN ERFOLGREICH SEIN

Die Ästhetik des normalen Lebens erobert weiterhin die sozialen Medien.

In den letzten Monaten hat sich auf TikTok ein Trend entwickelt, der mehr als nur eine Ästhetik ist: „Having-a-Life-Core“, angelehnt an den Normcore-Trend vom Anfang des Jahres. Diese Ästhetik stellt die Vorstellung von ständiger Geschäftigkeit, Unnahbarkeit und Höchstleistung infrage und legt den Fokus auf ein authentisches Leben, geprägt von Entschleunigung und den Momenten des Alltags – ein deutlicher Kontrast zur Leistungsgesellschaft.

Der Begriff „Lebenskern“ wurde von der TikTok-Creatorin Jayne geprägt, die einen deutlichen Wandel in der heutigen Lebensauffassung beobachtete. Vorbei ist die Zeit des distanzierten Partygirls der 2000er; an ihre Stelle ist die Person getreten, die aussieht, als käme sie direkt aus einem Töpferkurs. Vorbei ist die Zeit der berufstätigen Frau, die zwischen Fitnessstudio und Büro pendelt; an ihre Stelle ist diejenige getreten, die wandern geht oder ihre Woche mit kleinen, alltäglichen Ritualen füllt. Es geht nicht mehr nur ums Existieren, sondern darum, im wahrsten Sinne des Wortes zu „leben“.

Um diesen Fokuswechsel zu verstehen, müssen wir jedoch in die Vergangenheit blicken. Ende der 2000er-Jahre bedeutete Coolsein, sich mit minimalem Aufwand zu profilieren. Laut RUSHH Die It-Girls jener Zeit, von Kate Moss bis Paris Hilton, waren gerade deshalb beneidenswert, weil sie scheinbar nichts taten – mit „verschmiertem Eyeliner, lässiger Indie-Frisur und einer Ästhetik der Gleichgültigkeit“. Heute ist dieses „Nichtstun“ nicht mehr erstrebenswert, wie die Designerin Jayne betont. Die Pandemie zwang alle zum Zuhausebleiben: Zwei Jahre Lockdowns, Jogginghosen, Zoom-Konferenzen und Bananenbrot machten Müßiggang vom Statussymbol zum Symptom. Die Spielregeln haben sich geändert, und es ist nun interessanter, aktiv zu sein.

Dieser Wandel spiegelt sich auch in der Mode wider. Der Aufstieg von Gorpcore vor einigen Jahren nahm diesen Trend gewissermaßen vorweg und machte aus Funktionskleidung für Wanderer ein unverzichtbares Kleidungsstück für den urbanen Alltag. Heute geht der „Having-a-Life-Core“-Trend noch einen Schritt weiter. Im Mittelpunkt steht nicht mehr ein einzelnes Outfit, sondern vielmehr die Gewohnheiten und Hobbys, die sich in die Kleidung integrieren lassen und ihr so Bedeutung verleihen. Beispiele hierfür sind Fotos von Mia Goth am Set von MaXXXine in einem übergroßen Hemd, einer weiten Hose und Birkenstocks oder von Natalia Dyer, die mit ihrem Hund in einem Sweatshirt, Baggy-Jeans und roten Kopfhörern fotografiert wurde.

Auf den ersten Blick wirken diese Bilder unbedeutend, die üblichen Schnappschüsse von Prominenten mit Kaffee in der Hand und im Pyjama. Doch hinter dieser Bildsprache verbirgt sich eine ökonomische Wahrheit. RUSHH weist darauf hin, dass einerseits die Lebenshaltungskosten steigen und ökonomisches Kapital immer schwerer zugänglich wird, andererseits aber kulturelles Kapital wieder zum Statussymbol avanciert. Wandern, Lesen, Konzertbesuche, Hobbys und feste Gewohnheiten werden somit zu einer neuen Form symbolischen Reichtums.

Luxus ist für die Generation Z ein Erlebnis

Diese Ästhetik entstand, wie bereits erwähnt, als Reaktion auf die schädliche Vorstellung, dass Wert nur durch ständige Produktivität und unaufhörliches Wachstum erlangt werden kann – die Verkörperung des extremen Kapitalismus. Doch nach Pandemien, Kriegen und Rezessionen entwickelt sich der Trend unter jungen Menschen in eine andere Richtung.

Eine Studie von Deloitte zeigt, dass 77 % der Befragten bereits ein Burnout im Job erlebt haben und 42 % aufgrund von Erschöpfung gekündigt haben. Die Generation Z, wie wir wissen, beginnt diese Logik zunehmend abzulehnen. Für jüngere Generationen ist ununterbrochenes Arbeiten kein erstrebenswertes Ziel mehr; sie streben nach einer optimalen Work-Life-Balance, und in diesem Kontext ähnelt die „Lebensbalance“ immer mehr einem politischen Statement, das sich als ästhetische Entscheidung tarnt.

Eine übergroße Funktionsjacke, bequeme Hosen und Birkenstocks vermitteln eine klare Botschaft: „Ich habe ein echtes Leben abseits des Bildschirms“, außerhalb des Büros, ein Leben mit Routinen, Hobbys und Beziehungen. Kurz gesagt: Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir bis 2026, zumindest oberflächlich betrachtet, Menschen sehen werden, die entspannter sind und bequemere Kleidung tragen, die dem Alltag entspricht – im Gegensatz zu den schrecklichen Routinen, die um 4 Uhr morgens mit einer eiskalten Dusche und dem Fitnessstudio beginnen, nur um dann damit anzugeben, bis spät in die Nacht im Büro zu arbeiten.